Trafostation Bürvenich

Technische Innovation trifft auf architektonische Schönheit

Ein weiteres bedeutendes Zeugnis der frühen Elektrifizierung im ländlichen Raum ist die Trafostation aus Bürvenich, einem Ort, der bis 1972 zum Kreis Düren gehörte. Diese Station wurde 1904/1905 im Zuge des Ausbaus des Stromnetzes im Zusammenhang mit dem Bau des Kraftwerks in Heimbach errichtet. Hier wurde der Strom aus der 5.000-Volt-Leitung auf die für das Ortsnetz benötigte Spannung von 220/380 Volt transformiert. Im Dürener Kreisgebiet entstanden baugleiche Trafostationen, wie etwa in Nideggen, Arnoldsweiler und Lendersdorf. Die architektonische Gestaltung dieser Stationen ist bemerkenswert: Sie vereint funktionale Technik mit ästhetischen Elementen, die an sakrale Bauwerke erinnern. Besonders die geschwungenen Giebel und gotischen Verzierungen sind ein Beispiel für die sogenannte Heimatschutzarchitektur, die darauf abzielte, technische Anlagen harmonisch in das Dorfbild einzufügen.

Heute ist die Trafostation aus Bürvenich Teil des Ensembles der Baugruppe „Marktplatz Rheinland“. Im Mai 2023 wurde sie transloziert und steht nun als historisches Denkmal für den Wandel und die Innovation in der Elektrifizierung des ländlichen Raums. Ein Freileitungsnetz wird die technische Präsentation zukünftig noch ergänzen und die Geschichte der ländlichen Elektrifizierung anschaulich erlebbar machen.